Im Interview: Jo
Unseren zweiten Job machen wir freiwillig!
Joachim Weder (Jo)
30 Jahre
Mechatroniker
ledig, keine Kinder
Seit 20 Jahren
Es sind jetzt 20 Jahre! Mit 10 Jahren habe ich bei der Jugendfeuerwehr angefangen und seit 14 Jahren bin ich im aktiven Dienst. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Hennigsdorf bin ich seit 2013.
Ich habe mich seit 2014 auf die Jugendarbeit fixiert. Für mich, als stellvertretender Jugendwart, ist es wichtig unseren 20 Jugendlichen (Jungen und Mädchen im Alter von 10-16 Jahren) die Grundlagen der Feuerwehr zu vermitteln. Es bereitet mir so viel Freude die persönliche Entwicklung jedes einzelnen zu sehen und zu wissen, dass man daran mitwirken kann. Erst recht erfüllt es mich mit Stolz, wenn die Jugendlichen dann mit 16 Jahren in den aktiven Dienst übergehen, um ihr erlerntes Wissen endlich anwenden zu können.
Gleichwohl unterstütze ich den aktiven Dienst als Gruppenführer, nehme an Ausbildungen teil bzw. bilde teilweise sogar selber unsere Kameraden aus.
Der wichtigste Aspekt ist für mich ganz klar, dass ich anderen Menschen helfen möchte. Aber es ist nicht nur das: Kameradschaft wird bei uns ganz groß geschrieben und es ist toll ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, auf die man immer zählen kann.
Abgesehen davon hat man neben der regulären Ausbildung bei uns wahnsinnig viele Möglichkeiten sich entsprechend seiner Interessen und Fähigkeiten fortzubilden. Ich konnte mich zum Beispiel letztes Jahr mit dem Thema Absturzsicherung genauer beschäftigen. Glücklicherweise brauchte ich meine neuen Kenntnisse im Ernstfall noch nicht unter Beweis stellen, jedoch ist es wichtig für jeden Notfall gewappnet zu sein. Früher oder später wird ein Einsatz in Höhenlage kommen. Bis dahin versuche ich mein Wissen an die anderen Kameraden weiter zu geben.
Ich denke der prägendste Einsatz ist immer der aller erste Einsatz.
Bei mir war es mit 16 Jahren ein Gebäudebrand. Glücklicherweise konnten wir die Bewohner retten. Nur für die Haustiere kam leider jede Hilfe zu spät.
Abgesehen davon bewegt mich persönlich jeder Einsatz bei dem das Leben oder die Gesundheit von Menschen in Gefahr ist. Solche Einsätze lassen niemanden kalt, auch nicht nach über 10 Jahren aktivem Dienst.
Hierbei gibt es 2 Arten die mich berühren: Zum einen das schöne Gefühl Betroffenen geholfen zu haben, egal ob man direkte Hilfe leistet oder einfach nur am Rande Angehörigen Trost spendet. Man weiß am Ende des Tages, dass man etwas Gutes getan hat.
Dann gibt es aber auch die andere Seite, das dumpfe Gefühl, wenn man einmal nicht schnell genug war und nichts mehr tun konnte. In solchen Situationen sprechen wir als Feuerwehr immer ganz offen über das Geschehene, so dass wirklich jeder die Chance hat das Erlebte zu verarbeitet. In jedem Einsatz sind wir ein Team und das ist sehr wichtig.
Mir ist es wichtig, dass wir mit dieser Kampagne Aufmerksamkeit erwecken. Für viele Menschen ist es ganz selbstverständlich, dass im Notfall die Feuerwehr sofort zur Stelle ist und stets kompetente Hilfe leistet. (So soll es ja auch sein!) Allerdings ist den meisten nicht bewusst, dass wir keine Berufsfeuerwehr sind. „Unseren zweiten Job machen wir freiwillig.“ Hinter all unserem Wissen steckt viel Übung und vor allem jahrelange Erfahrung, die wir uns in unserer Freizeit aneignen.
Ich hoffe, dass die Leute das schätzen und vielleicht der ein oder andere unserem Beispiel folgen wird!
Es war eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Auf Arbeit und Privat werde ich angesprochen: „ Bist du das nicht auf dem Plakat?“ Das erfüllt einen schon mit Stolz. Ebenso, dass wir selber mit unseren Bildern auf Plakaten und auf den Fahrzeugen unsere Feuerwehr zu sehen sind.
Es gibt keine richtigen Voraussetzungen um Mitglied bei uns zu werden. Wenn du aber teamfähig bist, dich zumindest etwas für Technik interessierst, dich stets weiterbilden und anderen helfen möchtest, dann bist du bei uns sehr gut aufgehoben. Komm einfach vorbei!
„Der wichtigste Aspekt ist für mich ganz klar, dass ich anderen Menschen helfen möchte. Aber es ist nicht nur das: Kameradschaft wird bei uns ganz groß geschrieben und es ist toll ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, auf die man immer zählen kann.“